Spaschelspruch 2009

Wenn ich hier so vor euch steh,
freut es mich, was ich da seh:
Die Vädder mit Bier, die Müdder mit Kind,
es ist schön, dass so viele gekommen sind.
Ich grüße die Borsch und natürlich die Boppe,
zu unserem herrlichen Spargelfrühschoppe.

Das ich hier steh, mit Krone im Haar,
ist eigentlich noch gar nicht so lange klar.
Es war wohl erst vor kurzer Zeit,
da machte sich bei de Kerweborsch Panik breit,
de Kerwevadder merkte ganz gequält,
dass ihm ja noch ne Königin fehlt.

Es wurde alsbald intensiv getagt,
und im Anschluss haben sie mich gefragt.
Ich geb zu, ich hab mich erst ein wenig geziert,
vielleicht aber auch ein bischen geniert.
Doch dann hab ich gefragt: „Was muss ich da mache?“,
Ich kann euch sagen, das sind keine üblen Sache.

Immer hübsch lächeln und oft freundlich winke,
mal einen Happen essen, mal ein Gläsje trinke.
Man kommt viel rum und wird geehrt,
ich meine, das ist nicht verkehrt.
Einladungen gibt’s nöcher und noch,
sogar vom Hessen-Chef Roland Koch.

Doch das Beste von allem, ich kann euch sagen,
man geht nie heim mit leerem Magen.
Es gibt immer Spargel, als Stangen – in Stücken,
die werden meinen Gaumen bestimmt verzücken.
Und sollt auf meim Teller mal was übrig bleiben,
wird sich mein Schatz Rene sicher die Hände reiben.

Wo ich das alles jetzt so seh,
als Spargelkönigin hat Frau es schee.
Auch meine Familie, verrat ich euch nun,
hat wenigstens ebbes mit Spargel zu tun.
Von meine Omas, jede früher Spargel hat,
die oa im Gaade, die anner in Weiterstadt.

Moi Schwester pflegt den Kontakt zum Bauer Stahl,
ihr seht also, als Königin bin ich erste Wahl.
Doch ich glaub, ich hör nun auf zu schwätzen,
will meine Lippen frisch benetzen,
zu guter letzt, ein kleiner Toast:

"Auf die Spargelkerb, ihr Leute Prost!".

  • Spargelkönigin
    Lisa Raiß
  • Aus der Feder von
    Steffen Schilling