Spargelspruch 2013

Frisch gekrönt, so steh ich hier,
das Diadem ist eine Zier.
Die Scherpe richtig angelegt,
ach Gott, was bin ich aufgeregt.

Dabei fing doch von Anfang an
alles ruhig und harmlos an.
Hab mit dem Handy in der Hand
gechattet, kreuz und quer durch‘s Land,

war auf der Seit‘ vom Turnverein
und klick mich in die Sparten rein,
wurd‘ zu den Kerweborsch verzweigt,
die hab ich dann auch gleich „geliked“,

schon macht es „Kling“, ich denk: „Oh Mann“,
schreibt mich der Kerwevadder an,
via Facebook, ist doch klar,
dass ich in seinen Träumen war,

als Königin, im schicken Kleid
dann fragt er noch: „Bist du bereit ?“
So geht das heute, Zack, Ratz-Fatz,
nun steh ich hier an diesem Platz.

Doch wundern sich nur alle Leute,
es sieht ihn keiner, hier und heute.
Nun, ich sag’s euch ungelogen,
nach Amerika ist der geflogen.

Doch mach‘ ich deshalb kein Gezeter,
ich hab ja seine Stellvertreter.
Jetzt fragt sich mancher sicherlich,
wie kommen die denn grad auf mich.

Die Alten wissen’s, das ist klar,
wo früher unser Acker war.
Ich selbst sah diesen Acker nie,
denn dort ist heut die Deponie.

Jedoch durft‘ ich in frühen Jahren
Mit „Tante Dagmar“ auf’s Feld raus fahren
zum Spargel stechen mit viel Schweiß,
da gibt’s noch Fotos zum Beweis.

30 Jahre ist’s nun her,
dass unser Acker ist nicht mehr.
Und der Zufall will’s, dass ich jetzt bin,
die 30st Spargelkönigin.

Doch nicht genug und das ist wahr,
gestern wurd‘ ich 30 Jahr.
Das soll ein Grund zum feiern sein,
drum stimmt nun alle mit mir ein,
erhebt das Glas und seid bereit,

„Ein Prosit der Gemütlichkeit“.

  • Spargelkönigin
    Katrin Werkmann