Spaschelspruch 2014

Es ist zurzeit auf dieser Welt
um Monarchien schlecht bestellt.
Es dominiert die Republik,
und darum ging auch stark zurück
die Zahl an echten Königreichen.
Die Könige, sie mussten weichen.

Doch schaut Ihr Euch mal um im Land,
da gibt’s noch immer allerhand
Frauen, die in diesen Tagen
Königinnen-Kronen tragen.
Königinnen gibt’s für Hopfen,
für Wein und Sekt, die edlen Tropfen,
für Kirschen, Gurken und für Rosen,
für Äpfel, Pflaumen, Aprikosen.

Es gibt die Schützenkönigin
und die für Schönheit immerhin.
Und schließlich wird noch hier zu Land
die Spargelkönigin ernannt.
Dies Amt wurd mir jetzt übertragen.
Jetzt muss ich mich mal selber fragen:
Den Titel hatt’ ich zwar im Nu,

jedoch, wie kam ich denn dazu?
Ich hab’ ja nie in meinem Leben
eine Bewerbung abgegeben.
Ich glaub’, als mich der Jan gefragt,
hab’ ich zu langsam „Nein“ gesagt.
Vor der Blasorchester-Probe
hat er sich sachte rangeschobe.

Ich wart’ drauf, dass man musiziert,
so war ich halb nur konzentriert.
Und hab im Grund genau genomme,
die Frage auch nur halb vernomme.
Hab’ deshalb schwach nur protestiert.
Und bumms, da war ich engagiert.

Es gibt ein Sprichwort, wohl bekannt:
Mit dem Amt kommt der Verstand.
Früher, das gesteh’ ich fix,
wusst’ ich über Spargel nix.
Aber heut kann ich zur Gänze
mit Expertenwissen glänze.

Und ich hab’ vergangne Woche
sogar drei Spargel selbst gestoche.
Ich glaube aber ganz gewiss,
dass all dies nicht so wichtig ist.
Die Tradition, die ist doch schön,
sie muss ganz einfach weiter geh’n.

Und darum standen allezeit
die Königinnen gern bereit.
So steh auch ich sehr gern hier vorn
für unsre Heimat Büttelborn.
Ich will auch eines nicht vergesse:
Dass ich sehr gerne Spargel esse!
Dazu hab ich, wer will’s bestreiten,
demnächst recht viel Gelegenheiten.

Und wenn ein Kerweborsch vielleicht
mir jetzt ein volles Weinglas reicht,
dann stoß ich an, Ihr liebe Leit,
auf meine Amts- und Spargelzeit!
Zum Wohl!

  • Spargelkönigin
    Viktoria Kleine
  • Aus der Feder von
    unbekannt